Bei der Tonometrie wird mit einem Tonometer der Augeninnendruck gemessen. Der Normwert für den Augeninnendruck liegt bei Erwachsenen zwischen 10 und 21 mm HG.
Was ist der Augeninnendruck?
Der Augeninnendruck (auch intraokularer Druck) ist der physikalische Druck, der auf der Augeninnenwand lastet. Damit das Auge seine Kugelform stets aufrecht erhält, muss im Auge ein gewisser Innendruck herrschen. Auch für eine konstant glatte Wölbung der Hornhautoberfläche und einen gleich bleibenden Abstand zwischen Hornhaut, Linse und Netzhaut des Auges ist der Augeninnendruck wichtig. Der Augeninnendruck entsteht zwischen Hornhaut und Linse. Die Regulierung des Augeninnendrucks erfolgt durch das sogenannte Kammerwasser.
Produziert wird das Kammerwasser vom Gewebe des Ziliarkörpers unmittelbar hinter der Regenbogenhaut. Vom Ziliarkörper fließt das Kammerwasser durch die Pupille in die vordere Augenkammer und wird von dort über den Kammerwinkel aus dem Auge abgeleitet. Durch ein ausgewogenes Zusammenspiel von Produktion und Abfluss des Kammerwassers wird der als normal geltende Augendruck aufrechterhalten.
Erhöhter Augeninnendruck
Ein erhöhter Augeninnendruck – fachsprachlich okuläre Hypertension – entsteht, wenn entweder zu viel Kammerwasser produziert wird oder der Abfluss behindert ist. Abflussstörungen können anatomisch bedingt sein oder durch Verengungen oder Beeinträchtigungen der Abflussgefäße entstehen.
Starker Koffeinkonsum, Rauchen und Alkohol können den Augeninnendruck ebenfalls negativ beeinflussen. Auch bei akuten Entzündungen und nach Operationen kann der Augeninnendruck stark ansteigen.
Das Gefährliche an einem erhöhten Augeninnendruck ist, dass er lange Zeit keinerlei Symptome aufweist – weder Schmerzen, noch Sehbeeinträchtigungen. Erst mit zunehmenden Gesichtsfeldausfällen macht sich ein erhöhter Augeninnendruck meist erst bemerkbar.
Grüner Star (Glaukom) München
Grüner Star oder Glaukom fasst als Oberbegriff verschiedene Augenerkrankungen zusammen, bei denen der Sehnerv geschädigt wird. Dies führt dazu, dass das Gesichtsfeld, anfänglich völlig unmerklich, immer größere Lücken aufweist. Das heißt, Betroffene können bestimmte Sehbereiche nur noch eingeschränkt oder gar nicht mehr wahrnehmen. Die häufigste Ursache für einen Grünen Star (Glaukom) ist ein erhöhter Augeninnendruck. Bei einem Grünen Star fließt das Kammerwasser durch den Kammerwinkel nicht ausreichend ab, sodass sich der Druck im gesamten Augeninneren erhöht. Dies belastet den Sehnerv und es besteht die Gefahr, dass Sehnervenzellen absterben. Einmal durch Druck geschädigte Nervenfasern sind nicht wieder herstellbar. Ob der Sehnerv Schaden durch den erhöhten Druck nimmt, hängt unter anderem davon ab, wie widerstandfähig er ist. Im chronischen Verlauf eines erhöhten und unbehandelten Grünen Star kommt es zu immer stärkeren Gesichtsfeldausfällen bis hin zur Erblindung.
Die Untersuchung des Augeninnendrucks ist beim Grünen Star zur Diagnose, Behandlung und besonders zur Früherkennung wichtig, sollte aber immer auch Rahmen einer allgemeinen Augenuntersuchung vorgenommen werden.
Eine regelmäßige Augeninnendruckmessung (Tonometrie) dient in der Behandlung eines Glaukoms auch zur Verlaufskontrolle.
Durchführung Tonometrie (Augeninnendruckmessung) München
In unserer Augenprivatpraxis in München führen wir Augeninnendruckmessungen mit dem Applanations-Tonometer durch. Er gilt als Goldstandard für eine schnelle und reproduzierbare Messung des Augeninnendrucks. Vor der Untersuchung werden Augentropfen verabreicht, die die Hornhaut betäuben. Anschließend wird mit einem kleinen Sensor sanfter Druck auf die Hornhaut ausgeübt und dabei der Augeninnendruck gemessen. Die Untersuchung ist völlig schmerzfrei und dauert nur wenige Minuten.
Eine Augeninnendruckmessung sollte durchgeführt werden bei:
• Rotem Auge
• Verdacht auf erhöhten Augeninnendruck
• allen Formen des Glaukoms (Grüner Star)
• Augenerkrankungen mit erhöhtem Augeninnendruck
• Einnahme kortisonhaltiger Medikamente
• Vorsorgeuntersuchung