Intraokularlinsen (IOL) sind künstliche Linsen aus unterschiedlichen Kunststoffen. Sie werden beim Grauen Star zum Austausch der Linse und bei Fehlsichtigkeiten (Kurz-, Weit-, Stab- und Alterssichtigkeit) zur Korrektur eingesetzt. Entweder ersetzen sie die körpereigene Linse im Auge komplett oder ergänzen diese wie im Falle einer Phake-Linse.
Welcher Art und welcher Typ von Linse eingesetzt wird, hängt von den individuellen Wünschen des Patienten und den Voraussetzungen der Augen ab wie auch von der möglichen OP-Technik.
IOL bei Grauer Star (Cataract)-Operation München
IOL steht für Intra-Okuläre-Linse. Bei der Operation eines Grauen Stars wird unterschieden zwischen extrakapsulärer und intrakapsulärer Methode.
Am häufigsten Anwendung findet die extrakapsuläre Cataract-OP. Bei einer extrakapsulären Cataractextraktion wird die vordere Kapsel der Linse eröffnet und der getrübte Linseninhalt entfernt. Dabei wird intraokuläre Kunstlinse in den restlichen, bewusst belassenen Kapselsack eingesetzt.
Die nur noch selten durchgeführte intrakapsuläre Methode unterscheidet sich in der Form, dass die Linse mitsamt Kapsel entfernt wird. In diesem Fall wird die Kunstlinse in der hinteren Augenkammer oder an der Regenbogenhaut fixiert.
Intraokularlinsen gibt es vorwiegend in faltbarer, aber auch in starrer Form. Sie haben – unabhängig von der Form – alle sehr gute optische Eigenschaften. Faltbare Linsen haben den Vorteil, das die Wundöffnungen kleiner (meist weniger als 6 mm) sind als bei starren Linsen.
Nachstar nach Cataract-OP München
Wie beschrieben, wird der Kapselsack bei der extrakapsulären Cataract-Operation bewusst erhalten. In den ersten Jahren nach der Operation bildet sich hinter dem verbliebenen Kapselsack oft eine Gewebemembran. Diese wird als Nachstar bezeichnet und ist völlig harmlos. Mit einem sogenannten YAG-Laser lässt sich ein Nachstar schnell, komplikationslos und ohne Schmerz entfernen.
Phake Intraokularlinsen (PIOL) München
Auch sogenannte „Phake Intraokulalinsen” (PIOL) sind kleine, ultradünne synthetische Linsen. Sie werden zum Ausgleich von Fehlsichtigkeiten zusätzlich vor die ungetrübte körpereigene Linse ins Auge eingesetzt. Diese phaken Linsen (PIOL) liegen im Gegensatz zu Kontaktlinsen im Augeninneren und nicht „auf dem Auge“. Phake Linsen stellen eine Alternative sowohl zur Brille als auch zu üblichen Kontaktlinsen dar.
Solche Linsenimplantationen werden in der Regel ab dem 25. Lebensjahr vorgenommen, weil das Auge dann erst stabil ist, das heißt, sich der Brechkraftfehler nicht mehr wesentlich ändert. Es lassen sich Kurzsichtigkeiten (-3 bis circa -23 Dioptrien) und Weitsichtigkeiten (+1 bis +12 Dioptrien) ausgleichen.
Auch zylindrische Abweichungen können durch eine Linsenimplantation korrigiert werden.
Bislang können phake Intraokularlinsen allerdings die Lesebrille im Falle von Altersweitsichtigkeit nicht zufriedenstellend ersetzen.
Die operative Implantation wird meist ambulant durchgeführt. In unserer Augenarztpraxis in München begleiten wir Linsenimplantationen in der Vor- und Nachsorge.
Zur Vorbereitung auf die Behandlung wird das Auge mittels Injektion oder Augentropfen lokal betäubt. Anschließend erfolgt ein kleiner Schnitt in die Hornhaut, durch den die Kunstlinse in die Vorderkammer des Auges geschoben und vor der Iris fixiert wird.
Die Operation dauert, wie eine übliche Cataract-Entfernung mit nachfolgender Implantation einer IOL, in der Regel nicht länger als 20 Minuten.
Intraokularlinsen werden nach ihren optischen Eigenschaften München
• positiv brechende Intraokularlinsen (Weitsichtigkeiten) sind die am häufigsten eingesetzten Intraokularlinsen
• negativ brechende Intraokularlinsen werden bei Kurzsichtigkeiten verwendet
torische Intraokularlinsen dienen zum Ausgleich von mäßigen bis starken Astigmatismen
(angemerkt sei, dass es auch Kombinationen von positiv und negativ brechenden Linsen mit torischer Komponente gibt)
• multifokale Intraokularlinsen können, vergleichbar Gleitsichtgläsern, Fehlsichtigkeiten in Ferne und Nähe gleichzeitig durch zwei oder mehr Brennweiten ausgleichen
• akkommodierende intraokuläre Linsen ahmen die natürliche Akkommodation (Fähigkeit der Linse, Objekte in unterschiedlichen Entfernungen scharf zu sehen) nach